Archives 2015
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Von Oxford nach Südwales
Die üblichen Routen der deutschen Englandbesucher verlaufen, falls sie überhaupt über London hinausführen, in vielen Fällen nach Cornwall. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn die Landschaft und das Klima in Englands Südwesten sind tatsächlich besonders. Von geradezu tropischer Üppigkeit ist die Blütenpracht in den Gärten, die Ortschaften sind putzig, die Küsten lieblich bis wildromantisch. Da kann Wales nicht ganz mithalten. In Wales ist alles etwas einfacher gestrickt – selbst die Vegetation. Aber Wales ist nicht weniger sehenswert, zumindest was den Süden betrifft.
Südwales ist Großbritannien für Fortgeschrittene. Wer sich von London aus aufmacht Richtung Westen, kommt zunächst ganz automatisch an einem England-Highlight vorbei, das man auf keinen Fall links liegen lassen darf: Oxford. Die jahrhundertealte Universitätsstadt mit ihren unzähligen gotischen Collegegebäuden entführt den Besucher tatsächlich in eine andere Zeit und in eine andere Welt. Geschäftiges Leben tritt hier zurück zugunsten einer Atmosphäre des geistigen Lebens in anheimelnden Gemäuern. Fast alle Colleges kann man besichtigen .
Etwa das ehrwürdige Christ-College, in dem so mancher hohe Politiker des Landes studiert hat. Aber natürlich gibt es auch jede Menge gemütlicher Cafés und Pubs. Übernachten kann man beispielsweise unweit von Oxford in Denton in dem wunderschönen reetgedeckten alten Häuschen aus dem 17. Jahrhundert von Katrina Sheldon, die Bed-and-Breakfast anbietet. Im liebevoll gepflegten Garten ihres “Willow Cottage” kann man nach einem mit Eindrücken übervollen Oxford-Tag wunderbar entspannen.
Von hier aus lässt sich auch gut ein Ausflug zum riesigen Anwesen der Dukes of Marlborough Blenheim Palace machen, eine der größten Schlossanlagen Englands. John Churchill hatte das Areal für seine erfolgreiche Schlacht im spanischen Erbfolgekrieg bekommen. Berühmt ist das Schloss vor allem deshalb, weil hier die wichtigste englischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts geboren wurde (zu dieser wurde er in einer Umfrage erkoren): Winston Churchill, ein Nachfahre des Erbauers. Eine ständige Ausstellung zeigt viele Gegenstände und Dokumente aus dem Leben des großen Politikers, so etwa seinen Kinderschlafanzug. Aber auch die enorme schriftstellerische Produktion des Nobelpreiseträgers für Literatur ist hier dokumentiert. Für die Engländer ist Blenheim Palace allein wegen Churchill eine Art nationaler Wallfahrtsort. Die Bedeutung Churchills als derjenige, der Hitler die Stirn bot und mit seinem Widerstand die Wende im Zweiten Weltkrieg einleitete, ist jedem Engländer bewußt – anders als vielen Deutschen. Aber auch die weitläufige Gartenanlage von Blenheim Palace ist überaus sehenswert.
Von Oxford braucht man etwa vier Stunden mit dem Auto bis zur Westküste von Wales – vorbei an der sehenswerten Hauptstadt Cardiff und der weniger sehenswerten Industriestadt Swansea. Wir machen Zwischenstation nördlich von Swansea in den Blackmountains – was man sich aber nicht als Schwarzwald Großbritanniens vorstellen darf. Die Berge hier sind unbewaldet, dafür mit rot-rosa leuchtendem Heidekraut übersät und die Städte tragen unaussprechliche Namen wie Llandeilo oder Ystradgynlais. Das Walisische hat mit dem Englischen kaum etwas gemein, man kann es nicht verstehen, wenn man es nicht gelernt hat.
Ein weiterer Unterschied zu Cornwall: In Wales gibt es weniger Touristen. Selbst die Küstenorte scheinen hier weitgehend von Einheimischen oder zumindest britischen Touristen in Beschlag genommen zu sein. Das Strandleben etwa im hübschen Örtchen Newport ist angenehm unaufgeregt und entspannt. Fantastisch sind die Blicke über die hügelige Landschaft hinab bis zur Küste und vor allem die langen und überaus abwechslungsreichen Küstenpfade, die hier fast die gesamte Küste von Südwales umspannen. Auf unseren vier Küstentouren zwischen St. David und Newport haben wir vier komplett unterschiedliche Küstenlandschaften gesehen: unterschiedliche Gesteinsarten der steil ins Wasser ragenden Felsen, aber auch unterschiedliche Pflanzen – obwohl die Touren nur wenige Kilometer auseinander liegen. Farbe und Beschaffenheit der Felsformationen ändert sich ebenso schnell wie die Vegetation. Und wenn man Glück hat, kann man auch noch Robben beim Plantschen beobachten.
Robert Jungwirth
Reiseempfehlungen:
Restaurant Llys Medyg in Newport. Hervorragendes Fleisch- und Fischrestaurant mit kontinental inspirierter Küche. Die Zutaten stammen alle aus der näheren Umgebung, Gemüse und Kräuter zum Teil aus Eigenanbau. Auch ein Viersterne-Hotel gehört dazu. www.llysmedyg.com
Übernachten bei Oxford: Willow Cottage in Denton www.willowcottage.info
Blenheim Palace www.blenheimpalace.com
Sehenswerter privater Garten bei Fishguard: www.dyffrynfernant.co.uk
Stilvolles Bed-and-Breakfast in Landhaus mit schönem Garten bei Fishguard mit preisgekröntem Frühstück www.cefnydre.co.uk
Online-Reisejournal 2015
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Das Koch-Festival Les Etoiles de Mougins
Wie wär’s mit noch ein wenig Butter, fragt der Moderator witzelnd, nachdem Sternekoch Jean-Francois Berard für seine Fischvariationen schon so viel Butter verwendet hat, als würde er einen Kuchen backen. Viel Butter also. Ist das das Geheimnis hoher Kochkunst? Nach zwei Tagen beim Kochfestival “Les Etoiles de Mougins” ist zumindest eines klar: Es gibt nicht das Koch-Geheimnis, es gibt hunderte, und jeder Koch hat einige.
Im kleinen Dörfchen Mougins etwa 15 Kilometer nördlich von Cannes, malerisch auf einer Bergkuppe mit Blick bis zur Cote d’Azur gelegen, werden sie alljährlich im September gelüftet, die Geheimnisse der Spitzenköche dieser Welt (zukünftig soll das Festival im Juni stattfinden). Dazu reisen Maestri von Brasilien bis USA, von Marokko bis Holland an. Und natürlich aus allen Teilen Frankreichs. Von hier stammen, wen wundert’s, die meisten teilnehmenden Köche. In diesem September waren es 130 aus 15 Ländern – mehrheitlich Männer. Zur Ehrenrettung der Frauen war beispielsweise die mit einem Stern ausgezeichnete Stephanie Le Quellec vom Hotel Price de Galle aus Paris mit von der Partie.
Zwei Tage im Jahr wird das kleine Mougins zum Nabel der Kochwelt – oder sollte man vielleicht besser sagen zum Magen oder Gaumen? Und Mougins und seine Besucher zelebrieren dieses einzigartige Festival in einer Mischung aus Heldenverehrung und Volksfest – in diesem Jahr zum zehnten Mal. Überall in dem für Autos komplett gesperrten Ort sind Stände und Zelte aufgebaut. Es brutzelt, dampft und brodelt, man kann zusehen und zuhören, manchmal auch probieren oder selbst den Kochlöffel schwingen.
Das Programm ist generalstabsmäßig durchgeplant. An elf Stationen wird zeitgleich gekocht und erklärt, jeweils eine Stunde lang, dann folgt der nächste Koch. Da heißt es gut vorbereitet sein für die Küchenmeister, die zum Teil mit ihren Hilfsköchen angereist sind. Und die Besucher haben die Qual der Wahl, ob sie nun Benoit Sinthon aus Madeira bei einem Fischgericht zuschauen möchten oder lieber dem Patisseur Philippe Brito aus Cannes bei seiner Nachtischkreation oder vielleicht dem Zwei-Sternekoch Erik van Loo aus Rotterdam, der eine Garnelen-Vorspeise mit schier unendlichen Tomatenvariationen zaubern wird. Nur die Basisinformation Fisch, Fleisch, vegetarisch oder Patisserie enthält das Programm und natürlich die Namen der Köche. Welches Gericht genau gekocht wird, erfährt man erst beim Zuschauen oder Mitmachen.
Drei Möglichkeiten der Teilnahme haben die interessierten Besucher von “Les Etoiles de Mougins”. Im Zelt „Espace Roger Vergé“ gibt es kostenlose Kochshows für bis zu 180 Personen. In einem anderen Bereich werden für 7 Euro Vorführungen für bis zu 80 Personen angeboten, bei denen die Teilnehmer am Ende auch eine Kleinigkeit probieren können. Und schließlich kann man für 20 Euro in einer Gruppe bis zu 12 Teilnehmern mit dem Meisterkoch seiner Wahl selbst kochen.
Ein wunderbares Konzept, das sich in den zehn Jahren des Bestehens von „Les Etoiles de Mougins“ bestens bewährt hat und jährlich mehr Kochfans nach Mougins pilgern läßt – in diesem Jahr rund 30.000. Bislang sind es hauptsächlich Franzosen, die nach Mougins kommen, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass bei den Kochshows und Kursen so gut wie nur französisch gesprochen wird.
Wer gerade nicht bei einem Programm mitmacht, der kann entspannt in einer Bar etwas trinken, den Livebands zuhören, die im steten Wechsel auf einer open-air-Bühne auftreten, im „Café litteraire“ Talkrunden mit Sterneköchen lauschen und dabei in einer großen Auswahl aktueller Kochbücher blättern oder einfach nur die herrlichen Ausblicke auf die Landschaft rund um Mougins genießen.
Nur eines wird man als Teilnehmer eines oder mehrerer Kochkurse in Mougins wohl eher nicht tun: in einem der Restaurants des Orts ein mehrgängiges Menü zu sich nehmen….Robert Jungwirth
Reiseempfehlungen:
Das Festival “Les Etoiles de Mougins” 2016 findet vom 10.-12. Juni statt. Der Zugang zum Festival ist kostenlos. Da der Ort selbst für den Autoverkehr gesperrt ist, muss man sein Auto auf dafür ausgewiesenen Parkplätzen rund um Mougins abstellen und dann mit einem Shuttlebus nach Mougins fahren.
Zum Übernachten empfiehlt es sich ebenfalls auf umliegende Hotels und Pensionen auszuweichen, da das kleine Angebot in Mougins selbst lang im Voraus ausgebucht ist.
Zu empfehlen ist etwa das komfortable Hotel Mercure, ein Viersterne-Haus mit schönem Garten und Pool in provencalischer Umgebung unweit des neuen Bildungs- und Technologiestandorts Sofia Antipolis (Valbonne, Rue Albert Caquot).Weitere Informationen:
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Nizza will grün werden
Nizza muss sehr schön gewesen sein. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts während der so genannten Belle Epoque, die ja auch ein Baustil war, hat sich die Stadt zu einem mondänen Bade- und Überwinterungsort für Adlige und Begüterte aus ganz Europa aufgeschwungen. Engländer und Russen kauften und bauten am klimatisch so begünstigten östlichen Ende der Cote d’Azur Stadtvillen und Paläste. Dazu kamen pompöse Hotels. Eines der schönsten war das Hotel Ruhl, das man in den 1970er Jahren abgerissen und durch einen Neubau aus Glas und Stahl ersetzt hat. Heute ist hier das Hotel Meridien. Vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg veranstaltete im Ruhl der Hotelier, Architekt, Zeichner und Kunstfreund Paul Tissier spektakuläre und weithin bekannte Künstlerfeste.
Er selbst entwarf
Bühnenbilder und Dekorationen, seine Frau, die Musikerin und Komponistin Gisèle Tissier die Kostüme.
Die sogenannten Fetes wurden zu einem Anziehungspunkt für Freunde gehobener Unterhaltung aus ganz Europa. In dem zu einem Museum umgestalteten Palais Lascaris in der Altstadt von Nizza vermittelt heute eine sehenswerte ständige Ausstellung mit Fotos, Dokumenten, Bühnen- und Kostümentwürfen einen Eindruck, wie diese Fetes ausgesehen haben. Das Ehepaar Tissier muss ein strahlendes Künstler- und Unternehmerpaar abgegeben haben.Von diesem Glanz ist man heute in Nizza doch einigermaßen entfernt. Zwar besitzen die großen Belle Epoche-Paläste noch immer jede Menge Flair, aber dahinter und drum herum wirkt die Stadt doch oft auch recht schmuddelig – wie übrigens auch Cannes. Es ist laut, dreckig, und der Verkehr ist enervierend.
Bevor Nizza vor ein paar Jahren der völlige Verkehrskollaps drohte, hat die Stadtregierung die Notbremse gezogen und eine Straßenbahnlinie quer durch die Stadt gebaut. Mit ihr kann man zum Beispiel direkt vom Bahnhof bis zur Uferpromenade fahren. Entlang der Gleise hat man die Autos ausgesperrt und eine Fußgängerzone daraus gemacht. Wer ohne Abgasqualm durch Nizza spazieren möchte, kann dies entlang der Straßenbahn tun.
Parallel dazu baute man einen großzügigen Park, die Paillon-Promenade, zwischen der historischen Altstadt und der Jahrhundertwende-Stadt unweit des Meeres. Hier gibt es Ruheinseln zwischen Bäumen und Rasenflächen, Spielmöglichkeiten für Kinder und einen eindrucksvollen Brunnen, dessen Wasserstrahlen einer ausgetüftelten Choreographie folgen und auch zur Abkühlung an heißen Sommertagen genutzt werden kann. Der Park ist ein enormer Gewinn für die Stadt und bei Einwohnern und Touristen gleichermaßen beliebt.
Auch in der weitgehend autofreien historischen Altstadt von Nizza kann man sich ganz gut zu Fuß bewegen. Nur hat man vergessen, die Motorräder und Motorroller auszusperren. Geknatter und Gestank sind deshalb unliebsame Begleiter bei einer Tour durch die Altstadt. In Frankreich fahren in einer Stadt wie Nizza in etwa so viele Motorräder und Motorroller wie in Deutschland in drei Städten…
Nizza soll eine grüne Stadt werden, verkünden die Verantwortlichen des Stadtmarketings. Auf dem Weg dahin ist man schon ein gutes Stück vorangekommen. Aber noch immer ist die Luftverschmutzung ein Problem, der Autoverkehr trotz Straßenbahn, Elektro-Ladestationen und kostenlosen Leihrädern gefühlt so dicht wie in einer Millionenstadt – dabei hat Nizza gerade mal 400.000 Einwohner. Doch die angrenzenden Monaco, Cannes oder Antibes lassen den (Durchgangs-)Verkehr entsprechend anschwellen – und auch die Gewohnheit der Franzosen überall mit dem Auto hinzufahren.
Es wird also noch einiges geschehen müssen, um aus Nizza eine wirklich „grüne“ Stadt zu machen, die für die Menschen und nicht in erster Linie für die Autos da ist. Doch mit diesem Problem ist Nizza nicht allein. Überall auf der Welt werden sich Städte in den kommenden Jahren radikal verändern müssen, damit Lebensräume für Menschen und nicht für Autos entstehen. Viele Maßnahmen sind dafür notwendig: der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Förderung von Elektromobilität, Fußgänger- und Ruhezonen, kostenlose Leihräder, Straßensperrungen, der Bau attraktiver Radwege…
In Nizza gibt es zum Beispiel etliche städtische Ladestationen für Elektroautos. Fahrende Elektroautos sieht man allerdings nur wenige – nicht anders als in Deutschland. Und die Leihräder Velo bleu lassen sich zwar auch von Touristen benutzen, aber man muss schon ein bißchen Zeit und Geduld mitbringen, um die telefonische Registrierung erfolgreich zu absolvieren. Und danach fragt man am besten einen Einheimischen, wie es weiter geht…
Das „grüne Nizza“ ist übrigens nicht etwa das Projekt einer grünen Stadtregierung, sondern einer konservativen. Grüne Politik zu machen ist längst nicht mehr nur für die Grünen ein Ziel. Auch andere Parteien haben kapiert, dass Investitionen in eine lebenswerte und gesunde Stadtlandschaft eine Investition in die Zukunft sind und Renditen für die ganze Stadt versprechen – vor allem im Bereich Einzelhandel und Tourismus‘.
Natürlich war Nizza auch schon vor dem grünen Umschwung einen Besuch wert, aber jetzt ist es definitiv angenehmer, sich hier aufzuhalten, zumindest wenn man kein allzu abgelegenes Hotel gebucht hat. Am besten ist es, eines an der Straßenbahnlinie zu wählen. Wobei man beim Preis/Leistungsverhältnis hier Abstriche machen muss. Man kann in Nizza gut und gerne einen bis zwei Sterne abziehen, um auf den tatsächlichen Standard des Hotels zu kommen.
Am Vormittag kann man den berühmten Blumen- und Gemüsemarkt auf dem Cours Saleya besuchen – der an einem Tage der Woche zum Antiquitätenmarkt mutiert – und danach in einem der vielen Restaurants die Plat du Jour zu sich nehmen. Hinterher geht’s dann ans Meer – entweder für einen Spaziergang entlang der Promenade oder ein paar Treppenstufen hinunter zum öffentlichen Strand. Zwischen Sonnenanbetern, Badenden, Volleyballspielern, Relaxenden und Picknickenden kann man es hier zu jeder Tageszeit gut aushalten – zumal es natürlich auch Bars und Cafés am Strand gibt.
Allerdings empfiehlt es sich, eine gepolsterte Unterlage und Schuhe fürs Wasser mitzunehmen, denn der Strand hier besteht aus Steinen und er fällt recht steil ins Wasser ab…Natürlich sind auch die Kunstmuseen wie das Matisse-Museum, das Chagall-Museum oder das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst einen Besuch wert. Oder ein Spaziergang auf den Schlosshügel Colline du Chateau mit seinem atemberaubenden Blick über den Strand und Nizza.
Nizza muss sehr schön gewesen sein. Doch es ist auf einem guten Weg, wieder sehr schön zu werden.Robert Jungwirth
Reiseinfos:
Hotelempfehlung: Hotel Vendome. 26 Rue Pastorelli. Ordentliches 3-Sterne-Haus in einem schönen alten Gebäude mit viel Stuck im Eingangsbereich und angenehmen Zimmern, aber einem sehr kleinen Frühstücksraum.
Restaurantempfehlung: L‘esclinada. 22 Rue Pairoliere. Traditionelle Gerichte aus Nizza in schöner Umgebung.
Online-Reisejournal 2015
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Kulinarik und Natur im westirischen Dingle
Vielleicht liegt es ja an der frischen Seeluft, dass die Menschen in Dingle eine besondere Neigung zu frischen und gesunden Lebensmitteln haben – jedenfalls viele von ihnen. Auf dem täglichen kleinen Markt des 2500 Einwohner zählenden Küstenorts am äußersten süd-westlichen Zipfel von Irlands Küste jedenfalls kann man täglich frisches Biogemüse kaufen, hervorragenden Käse von Kuh, Schaf oder Ziege und Bio-Wurst. Ein paar Schritte weiter am Hafen gibt es fangfrischen Fisch. Frischer geht es nicht. So wundert es nicht, dass es in Dingle nicht nur einige ausgezeichnete Restaurants gibt, sondern sogar eine Kochschule. Mark Murphy, der sie betreibt, stammt aus Dublin und hat dort und in der Schweiz in erstklassigen Restaurants als Koch gearbeitet hat, bevor er sich in Dingle niederließ und hier eine Cookery School gründete.
Doch bevor wir nach Marks Anweisungen die Kochlöffel schwingen, begleiten wir ihn erst einmal zum Einkaufen auf den Markt und zum Hafen. Denn natürlich kommt es beim Kochen zuerst und vor allem auf die Qualität der Zutaten an. Mark entscheidet sich für neue Kartoffeln – die gibt es in Irland auch schon im Juni – bunten Mangold, verschiedene frische Blattsalate, Lauch, Käse und Wurst.
Im Hafen wird heute als catch oft the day Pollock angeboten. So heißt hier eine besondere Art von Kabeljau – ein ganz hervorragender Fisch. Der Fischer hat ihn schon ausgenommen, und Mark zeigt uns in seinem Studio, das praktischerweise nur ein paar Schritte vom Hafen entfernt ist, als erstes, wie man den gar nicht kleinen Fisch ordnungsgemäß filetiert und entgrätet.
An das große, dünne Messer muss man sich erstmal ran trauen, an das große dicke für das Gemüse ebenfalls… Doch der korrekte Umgang mit dem „Werkzeug“ ist erfreulicherweise auch Teil des Kurses, und so verliert man nicht nur die Scheu davor, sondern schwingt die Gerätschaften nach ein bisschen Übung schon ganz passabel übers Brett: Spitze nach unten aufs Brett, den Griff wie einen Tennisschläger umklammert, mit nach innen gekrümmten Fingern der anderen Hand die Zwiebel festgehalten und los geht’s. Es empfiehlt sich trotzdem, erstmal keinen Geschwindigkeitsrekord aufstellen zu wollen.
Die Zwiebeln kommen in den bunten Salat vom Markt, zum Fisch gibt es außerdem mashed potatoes mit Lauch sowie Brokkoli und Blumenkohl aus dem Ofen mit Öl übergossen und leicht gewürzt mit Salz und Pfeffer. Auch beim Fisch wird nicht viel getrickst, zumindest nicht in unserem Halbtageskurs… Den gesalzenen Fisch auf der Haut in ein wenig Öl angebraten, später noch Pfeffer dazu – fertig.
Es ist eher ein Grundkurs, den wir besuchen, aber es ist kein Fehler, erstmal mit den Grundlagen anzufangen und sich dann weiter zu perfektionieren. Immerhin beinhaltet der Kurs auch Brotbacken und einen Pudding genannten Kuchen als Dessert. Und das alles inclusive Einkaufen in nicht mal 3 Stunden! Mark bietet Kurse in unterschiedlichen Längen und Intensitäten an.
Aber auch ohne Kochkurs kann man in und um Dingle kulinarische Entdeckungen machen, zum Beispiel im Global Village Restaurant, dessen Fenster mit Michelin-Empfehlungen regelrecht zugeklebt sind. Jeder Gang des Fünf-Gänge-Menüs mit Vorspeise, Süppchen, Fisch, Lamm und Dessert war außergewöhnlich delikat: beste Zutaten mit Hingabe, Fantasie und Sachverstand zubereitet. Eine unbedingte Empfehlung! Nur sollte man vielleicht schon von zu Hause aus reservieren, denn das kleine Lokal ist – wen wundert’s – fast immer ausgebucht.
Trotz der Exquisität von Martin Bealins Küche sind seine Kreationen nicht abgehoben, sondern vermitteln immer eine gewisse Erdung, was auch zu Dingle passt. Denn das Dörfchen mit seinen lustigen rot, grün, gelb oder violett gestrichenen Häuserchen und seinen fröhlichen und zugänglichen Einwohnern ist alles andere als ein hot-spot-Touristenort – auch wenn hier im Sommer durchaus zahlreiche (Tages-)Touristen anzutreffen sind. Einige von ihnen kommen wegen eines mittlerweile recht berühmten Bewohners des Hafenbeckens namens Fungie. Fungie ist ein Delphin, der seit über 30 Jahren Zeit im großen natürlichen Hafen von Dingle lebt und sich auch durchaus gerne den nach ihm ausschwärmenden Touristenbooten zeigt. 2013 wurde Fungie zum 30-jährigen Jubiläum seines ersten Auftauchens die Ehrenbürgerwürde Dingles verliehen.
Wer das Glück hat, eine solche Bootstour mit Michael Doolew zu machen, der erfährt nebenbei auch noch so gut wie alles über die Geschichte dieser Gegend. Dass sogar die Habsburger hier mal zugange waren und wann hier ein Schiff der spanischen Armada versenkt wurde und, und, und. Obgleich Doolew wie ein Fischer aus dem Bilderbuch aussieht, ist er gelernter Banker. Die Bank aber hat er hinter sich gelassen, um hier in Dingle Bay als Geschichte(n)erzähler auf dem Meer zu arbeiten…
Die eigentliche Attraktion der Gegend aber ist weniger Dingle als vielmehr die umliegende Küstenlandschaft mit ihren wilden Buchten und gebirgigen, sattgrünen Anhöhen. Hier kann man am sogenannten Wild-Atlantik-Way entlangfahren und nach beinahe jeder Biegung eine noch schönere Aussicht genießen. Und natürlich lassen sich auch wunderbare Wanderungen an der Küste unternehmen. Fast überall könnte man einen Werbefilm für irische Butter drehen. Oder „Ryan’s Daughter“, der hier tatsächlich entstanden ist. So wildromantisch und naturbelassen die Gegend mit dem Namen Blasket ist, so ärmlich war das Leben der Menschen hier noch vor nicht allzu langer Zeit.
Es gehört zu den staunenswerten Besonderheiten der Iren, dass sie ihrer Armut nicht nur durch Auswanderung sondern auch durch Literatur zu entkommen suchten. In den 30er und 40er Jahren entstanden hier, wo nur ein paar hundert Menschen lebten, nicht weniger als 40 Romane! Ein weiterer Beleg für die besondere Leidenschaft der Iren fürs Schreiben. Immerhin stammen bislang vier Nobelpreisträger für Literatur von der Insel – Oscar Wilde und James Joyce zählen übrigens nicht dazu…
Ein nagelneues, schön in die Landschaft eingebundenes Museum, das Blasket Island Centre, dokumentiert den Alltag der Menschen in früheren Zeiten und porträtiert die von hier stammenden Schriftsteller.In der Nähe der “Ryan’s Daughter”-Kulisse liegt auch O’Gorman’s Clifftop Restaurant mit angeschlossenem kleinen Hotel. Sile Gorman bewirtet hier ihre Gäste vor einem grandiosen Meeres-Panorama mit hervorragender überwiegend biologischer Küche. Vor kurzem wurde die sympathische Wirtin als „Host oft he Year“ ausgezeichnet. Womit wir wieder bei der Kulinarik wären, zu der es noch viel zu sagen gäbe. Zum Beispiel, dass hier das Crean Beer in der Dingle Brewing Company gebraut wird, das so frisch und würzig schmeckt, wie die Landschaft drumherum aussieht oder dass es hier ein wunderbares handgemachtes Eis von Murphy’s gibt, das aus ausgesuchten Zutaten der Umgebung hergestellt wird. Don’t miss, but don’t mix! Bier und Eis gut auseinander halten, und die Schaukelfahrt auf dem Atlantik auf der Suche nach Fungie vielleicht auch besser vor der Brauereibesichtigung unternehmen…
Autor: Robert Jungwirth
Reiseinfos:
www.ireland.com/de-de/reiseziele/republic-of-ireland/kerry/dingle/
Anreise per Flugzeug nach Dublin z.B. mit Air Lingus von vielen deutschen Flughäfen aus, dann weiter mit dem Bus oder vom Flughafen Dublin per Flugzeug weiter zum Regionalflughafen Kerry.
Empfehlenswertes Hotel in Dingle: Dingle Benners Hotel. Gemütliches und stilvolles alt-irisches Hotel mit hohem Standard und full irish breakfast! Man kann sich aber auch z.B. einen Fisch zum Frühstück braten lassen.
www.dinglebenners.comEmpfehlenswerte Restaurants in und um Dingle:
Global Village Restaurant: www.globalvillagedingle.com
Ashes Bar & Restaurant: www.ashesbar.ie
O’Gorman’s Clifftop Restaurant: www.gormans-clifftophouse.com/our-restaurant.html
Online-Reisejournal 2015
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Bern und Umgebung: Kunst, Design und Whisky
Bern ist eine der beschaulichsten Hauptstädte der Welt – vielleicht sogar die beschaulichste. In der im Zentrum der Altstadt gelegenen Gerechtigkeitsgasse mit ihren seit etwa 300 Jahren unveränderten Fassaden und den vielen schönen alten Brunnen fühlt man sich unmittelbar in eine andere Zeit versetzt – wenn nicht ab und zu Autos oder Busse vorbeifahren würden, wäre die Illusion perfekt.
Zwar ist diese schönste Straße Berns verkehrsberuhigt, aber noch nicht genug. Noch immer holpern zahlreiche Fahrzeuge über das hübsche Kopfsteinpflaster – kontrolliert wird nicht. Und jedes Auto, das durchfährt, stört die Beschaulichkeit durch Lärm und Abgase. Immerhin fahren die städtischen Busse hier zumindest teilweise mit Strom. Gäbe es die Autos nicht, könnte man selbst im Angesicht der riesigen Turmuhr aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, der sogenannten Zytglogge, hier glatt aus der Zeit fallen.Den Bernern scheint es trotz der guten Sichtbarkeit der Uhr ganz gut zu gelingen, die Zeit zu vergessen. Sie sind gemütliche Menschen. Sich Zeit nehmen, nicht in Hektik zu verfallen, ist für sie eine Lebenseinstellung. „Ja ned gschprängt“, heißt die Devise, was man mit „nur nicht hetzen“ übersetzen kann. Der Berner an sich ist also entschleunigt – und liegt damit gerade voll im Trend. Nur dass die Entschleunigung in Bern schon seit Jahrhunderten praktiziert wird, und die Berner dafür sogar von den restlichen Schweizern mitunter belächelt werden.
Die Zytglogge mit ihrem witzigen Figurenspiel, in dem natürlich ein Bär – das namensgebende Wappentier der Stadt – ein krähender Hahn, ein kopfwackelnder Bürgermeister und ein Narr, der die Glocke schlägt, wann es ihm gerade passt, vorkommen, ist ein so amüsanter Blickfang, dass man darüber glatt vergisst, auf die Zeit zu sehen, die das Zifferblatt anzeigt.
Die Insellage der Stadt hoch über der u-förmigen Schlaufe des Flusses Aare trägt vielleicht auch das ihre zu der etwas weltentrückten Atmosphäre Berns bei. Und vermutlich war es auch kein Zufall, dass ausgerechnet hier im Jahr 1905 in der Kramgasse Nr. 49, nur 200 Meter von der Zytglogge entfernt, Albert Einstein seine Relativitätstheorie erdachte. In dem Haus ist heute ein Museum untergebracht, das zeigt, wie der große Physiker damals gewohnt hat.
Nachdenken über das Wesen der Zeit kann man sehr gut auch in den vielen Cafés und Restaurants an oder unter den sich über 6 Kilometer erstreckenden Arkaden und an den Orten, von denen man auf den Fluss hinunterblicken kann. Es sind oft spektakuläre Ausblicke, die sich da dem Betrachter bieten, etwa von der großen Münsterplattform aus, die gleichzeitig der einzige richtige Park der Altstadt ist und der mit seinen hübschen Bänken unter schattigen Bäumen zum Verweilen einlädt.
Ein Zentrum für Paul Klee
Aber selbst für Berntouristen kann es sich lohnen, das Stadtidyll mal zu verlassen – zumal man es in etwa 2 Stunden zu Fuß bequem abgelaufen hat – um zum Beispiel das Zentrum Paul Klee zu besuchen, das die Stadt 2005 ihrem bedeutendsten Künstler von dem Star-Architekten Renzo Piano errichten hat lassen. Das Museum besitzt die weltweit größte Sammlung von Gemälden und Zeichnungen Klees und veranstaltet regelmäßig Sonderausstellungen, wie derzeit „Klee und Kandinsky“ – die weltweit erste Ausstellung über diese so wichtige und fruchtbare Künstlerfreundschaft, die 1911 in München begonnen hat, sich dann in Weimar und Dessau, wo beide Maler am Bauhaus unterrichteten, intensivierte, bis sie die Emigration auseinandertrieb – Klee in die Schweiz und Kandinsky nach Paris.
Zunächst ist der 13 Jahre ältere Kandinsky ein wichtiger Bezugspunkt und Ideengeber für den jungen Paul Klee – Klees Reiterzeichnungen aus dieser Zeit verweisen deutlich auf die Reiter-Motivik in manchen von Kandinskys Bildern. Später lässt sich auch Kandinsky von Motiven Klees inspirieren. Auch der Bezug zur Musik ist für beide Maler sehr wichtig und äußert sich in ihren Werken auf vielfältige Weise. Schließlich ist es das Experimentieren mit neuen Techniken, wie der Spritztechnik, bei denen man Parallelen feststellen kann.
All dies dokumentiert die Berner Ausstellung anhand zahlreicher ausgewählter Werke von Kandinsky und Klee, ohne den Besucher aber mit Eindrücken und Informationen zu überfrachten. Locker gehängt, können die Bilder in der lichten, schön gewölbten Halle ihre Wirkungen ideal entfalten. Die Ausstellung ist in acht Kapitel unterteilt, die jeweils mit knappen, aber sehr informativen Texten versehen sind.Design-Tour durchs Langenthal
Wer sich für angewandte Kunst, sprich Design interessiert, der kann sich bei einer Design-Tour durchs Langenthal, etwa 30 Kilometer von Bern entfernt, inspirieren lassen. Hier sind einige sehr innovative Firmen ansässig und einige von ihnen führen ihre Produkte und Produktionsweisen gern interessierten Besuchern vor. Das Tourismusbüro von Bern bietet zu diesem Zweck seit etwa einem Jahr eine geführte Tour an, die ein Novum in der touristischen Vermarktung der Schweizer Hauptstadt und ihrer Umgebung darstellt. Das Interesse daran bestätigt die Initiatoren.
Die Tour beginnt bei dem Schweizer Möbelbauer Girsberger, der in seinem Angebot und seinen Fertigungsweisen einen gekonnten Spagat zwischen Tradition und Avantgarde vollzieht. Neben zeitgemäßen Designermöbeln, vor allem Stühle und Bürostühle, hat sich die Firma auf die Fertigung hochwertiger Massiholzmöbel spezialisiert. Der Holzfachmann Beat Suter führt die Besucher erst einmal ins klimatisierte Holzlager. Zwischen wunderbar duftenden zersägten Eichen-, Buchen-, Ulmen- und Nussbaumstämmen erklärt er die Charakteristika der jeweiligen Hölzer und die Möglichkeiten ihrer Bearbeitung. Man kommt sich hier vor wie in einem riesigen Humidor, nur eben mit Baumstämmen statt Zigarren. In den hochmodernen Werkstätten werden aus dem Rohholz dann maßgefertigte Ess- oder Konferenztische für Kunden aus der ganzen Welt, aber auch Regale oder Schränke. Zurzeit lagert gerade ein etwa 400 Jahre alter Eichenstamm auf dem Firmengelände, der auf seine Verarbeitung wartet. Für so eine Rarität, die Girsberger nur erwerben konnte, weil der Baum krankt war, böten die Holzbearbeiter ihren ganzen Sachverstand auf, erzählt Beat Suter, um das „Besondere des Holzes, seinen Charakter herauszustellen“. Und sogar den Kunden für dieses außergewöhnliche Stück Holz suche man sich gezielt aus. Jemand, der das Produkt nicht wirklich zu schätzen weiß, sollte es auch nicht erhalten, meint Beat Suter, und es klingt, als würde er das auch wirklich so meinen. So ist das also: Das Produkt sucht sich seinen Kunden und nicht umgekehrt.
Die Leidenschaft fürs Holz sprudelt aus Suter nur so heraus, wenn er von Eichen in Frankreich und Ulmen in Slowenien und ihrer jeweiligen Eigenart erzählt. Und es ist eine Freude, ihm dabei zuzuhören. Selbst für vollkommen Fachfremde lohnt sich eine Führung mit ihm – man wird Holz und Holzmöbel danach sehr wahrscheinlich mit anderen Augen betrachten.
Ähnlich ergeht es dem Besucher nach der Besichtigung des Stoffherstellers Création Baumann, der seit 1886 Stoffe für die Raum-Innenausstattung gestaltet und selbst herstellt. Unter welchen Gesichtspunkten werden Stoffe heute kreiert, welche Materialien kommen zum Einsatz, welche Bearbeitungen, welche Techniken der Färbung und Bedruckung? Was sind neueste Entwicklungen und Anforderungen? Fragen wie diese werden bei einem Rundgang besprochen. Und bei einem Blick ins Designerbüro und in die Fertigungshallen erhält man durchaus Anregungen und Ideen auch für die eigenen vier Wände…etwa für Raumtrenner, Vorhänge, selbsthaftende Stoffe und und und…
Für die eigenen vier Wände allerdings im großen Maßstab ist dann die Firma Hector Egger Holzbau zuständig – wiederum ein Familienbetrieb, dessen Gründung ins Jahr 1909 zurück reicht. Diese Firma baut von der Berghütte bis zum mehrstöckigen Wohnhaus und zur Industriehalle alles, was man aus Holz bauen kann. In zwei gigantischen Hallen entstehen die Teile für die unterschiedlichsten Objekte mithilfe modernster Computersteuerung nach 3D-Plänen. Der Computer berechnet die Reihenfolge der Fertigung so, dass so wenig Holzabfall wie möglich entsteht. Die ca. 1 Million Euro teure gigantische Maschine, die so groß ist wie ein Sattelschlepper, sägt, hämmert, nietet, fugt und fräst alles in jeder beliebigen Größe genau nach Plan, bis am Ende ein fertiges Gebäude in Einzelteilen daliegt. Dabei produziert man hier keine Fertighäuser von der Stange, sondern nur Einzelanfertigungen. Das kann mal ein Bürohaus, mal eine Sporthalle oder eine Fußgängerbrücke sein.
Natürlich wird kaum ein Besucher der Langenthal-Design-Tour hier gleich ein Haus in Auftrag geben. Aber Reiz und Sinn der Tour bestehen auch nicht im Einkaufen, sondern im Kennenlernen interessanter Betriebe und Produkte – und natürlich der Menschen, die dahinter stecken. Und man bekommt Einblicke in Bereiche und Produktionsweisen, die man sonst kaum je zu Gesicht bekommen würde. Das Angenehme dabei ist, dass diese Familienbetriebe hier eben nicht publikumsscheu sind, wie das bei den ganz großen Firmen der Fall ist. Im Gegenteil, man wünscht und freut sich über den Kontakt mit interessierten Besuchern und ist offen für Fragen.
Das gilt ganz besonders auch für Hans Baumberger, den Exoten unter den „Designern“. Der gelernte Braumeister war vor einigen Jahren des Bierbrauens müde und verlagerte sich aufs Whisky-Brennen. Mit dem Vorwissen des Brauers – schon sein Urgroßvater hatte diesen Beruf – war das keine große Schwierigkeit, erzählt Baumberger – mal abgesehen von der finanziellen Vorleistung, die man natürlich für ein Produkt erbringen müsse, das man erst ca. 3-5 Jahre nach der Herstellung verkaufen kann.
Baumberger kam auf die schöne Idee, die Whisky-Fässer im Voraus zu verkaufen, nicht nur zum Eigengebrauch, sondern auch als Wertanlage. So konnte er das nötige Geld für die Produktion einsammeln.
Und mittlerweile gibt es im Langenthal sogar einen von dem englischen „Whisky-Papst“ Jim Murray mit hoher Punktzahl ausgezeichneten Single-Malt-Whisky mit dem fast schon irisch anmutenden Namen Langatun Old Bear – Langatun ist eine frühe Form des Namens Langenthal. Von Baumberger erfährt man bei einem Besuch seiner Destillerie in einem historischen Kornhaus aus dem frühen 17. Jahrhundert alles Wissenswerte über das hochprozentige Getränk – und das Schöne ist, dass man Baumberger im Gegensatz zu manch irischem oder gar schottischem Whisky-Experten tadellos versteht…Autor: Robert Jungwirth
Informationen und Empfehlungen:
Bern erreicht man entweder mit dem Flugzeug oder mit der Bahn – ca. 1 Stunde von Zürich.
Hotelempfehlung: Hotel Belle Epoque (****) sehr zentral gelegenes, neu renoviertes familiäres Hotel mit Jugendstilambiente. DZ 200-266 Euro. www.belle-epoque.ch
Restaurantempfehlung: Kornhaus Keller. Schweizerische Küche in mittlerer Preislage in einem wunderbaren alten bemalten Kellergewölbe. www.bindella.ch/de/kornhauskeller.html
Restaurant- und Hotelempfehlung Langenthal: Restaurant Bären. Hervorragende gehobene Küche in schönem historischen Ambiente. Das dazugehörige Hotel bietet u.a. schicke Design-Zimmer. www.baeren-langenthal.ch
Sehr geschmackvolle Zimmer mit individueller Note und hochwertiger Ausstattungbietet bietet das Hotel L’Auberge in einer liebevoll renovierten alten Villa. Dazu gehört auch ein hervorragendes Restaurant. www.Auberge-Langenthal.ch
Informationen über Bern: www.bern.com
Die Ausstellung “Klee und Kandinsky” im Zentrum Paul Klee bei Bern ist bis zum 27. September zu sehen. Ab dem 21. Oktober wird sie im Münchner Lenbachhaus gezeigt. www.zpk.org
Design-Tour Langenthal: www.bern.com/de/region/oberaargau/highlights-oberaargau/design-tour-langenthal
Führungen durch die Destillerie Langatun gibt es übrigens auch für Einzelpersonen, jeden Samstag (außer Feiertage) pünktlich um 10 Uhr. Die Dauer beträgt 90 Minuten und kostet einschließlich Degustation CHF 20.
Auch Whisky-Seminare und Whisky-Brenn-Seminare bietet Hans Baumberger an. www.langatun.ch
Online-Reisejournal 2015
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Mit Lucas Cranach durch Thüringen
Ausstellungen in Weimar, Gotha und Eisenach feiern den 500. Geburtstag des Künstlers
Die Augen sind zielstrebig geradeaus gerichtet, das Kinn leicht angehoben. In den Gesichtszügen spiegeln sich Gedankenklarheit und Entschlossenheit. 1520 hat Lucas Cranach d.Ä. dieses erste Porträt des Augustinermönchs Martin Luther angefertigt, ein Kupferstich. Zahlreiche weitere sollten bis zu Luthers Tod 1546 folgen. Das letzte Bild zeigt Luther auf dem Sterbebett. Bis heute ist unsere Vorstellung von Martin Luther geprägt von den Bildnissen Lucas Cranachs des Älteren und seines Sohnes Lucas Cranach des Jüngeren – und in noch viel stärkerem Maße war das zu Lebzeiten Luthers der Fall.
Die Freundschaft zwischen dem Maler Lucas Cranach d. Ä. und dem revolutionären Kirchenmann, die sich während beide in Wittenberg lebten entwickelt hatte, brachte es mit sich, dass so gut wie keine anderen Luther-Bilder existierten, außer denen aus der Werkstatt Lucas Cranachs.Die meisten Luther-Bilder oder -stiche indes existierten nicht nur einmal, sie wurden in Serie produziert und vertrieben. Lucas Cranach d.Ä und sein Sohn waren nicht nur herausragende Maler, sie waren auch hervorragende Geschäftsleute. So hatten die Cranachs sozusagen das Monopol, den Reformator zu porträtieren und der Welt das Gesicht zur Reformation zu liefern. Wobei man davon ausgehen darf, dass Luther sicher auch Wünsche äußern konnte, wie er dargestellt werden wollte.
Doch die Cranachs beschränkten sich nicht auf Luther-Porträts allein. Sie illustrierten auch die Schriften des Reformators – auch die Polemiken gegen das Papsttum mit durchaus karikaturistischer Schärfe, wie zum Beispiel in dem Buch „Wider das Bapstum zu Rom vom Teuffel gestifft“ von 1545. So ist es nicht übertrieben zu behaupten, dass am Erfolg der Reformation in Deutschland auch die Lutherbildnisse und Illustrationen aus der Werkstatt Lucas Cranach ihren Anteil hatten. Die Cranach-Werkstatt war eine Art Propaganda-Abteilung der Reformation in Deutschland. Wenn in diesem Jahr des 500. Geburtstags von Lucas Cranach d. J. in zahlreichen Ausstellungen gedacht wird (und dabei natürlich auch die Werke des Vaters mit einbezogen werden), so ist das gewissermaßen als Vorstufe für die Gedenkveranstaltungen zum 500. Geburtstag Martin Luthers im Jahr 2017 zu sehen.
Drei Ausstellungen in Weimar, Gotha und Eisenach dokumentieren die enge Beziehung zwischen Vater und Sohn Cranach und Luther. So vor allem die Ausstellungen im Schillerhaus in Weimar und die Ausstellung auf der Wartburg, wo Luther 1521-22 getarnt als „Junker Jörg“ die Bibel übersetzte.
Andere wichtige Themenbereiche, wie etwa die Bilder zu biblischen Geschichten wie Judith und Holofernes oder antiken Stoffen, wie Venus und Cupido oder das Paris-Urteil, sind in der Cranach-Ausstellung im Herzoglichen Museum von Schloss Friedenstein in Gotha ebenfalls zu sehen. Mit 23 Cranach-Gemälden und dem nahezu gesamten druckgrafischen Werk besitzt die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha heute den größten Bestand an Cranach-Werken in Thüringen und eine der größten Sammlungen weltweit. Sehr zu empfehlen ist auch das wunderbar gestaltete und hervorragend geschriebene Begleitbuch zur Gothaer Ausstellung mit dem Titel “Bild und Botschaft – Cranach im Dienst von Hof und Reformation”, das vom Museum herausgegeben wurde und 24,95 Euro kostet (das Paket zusammen mit dem Magazin “Lucas Cranach – Hofmaler und Medienstratege” kostet 30 Euro).
Die meisten der Werke in Gotha kamen bereits 1640 mit Gründung des Herzogtums Sachsen-Gotha nach Friedenstein und schon im 17. Jahrhundert wurden sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Baubeginn der Residenz der Gothaer Herzöge liegt mit 1643 noch im 30-jährigen Krieg. In zwölf Jahren wurde eine monumentale Anlage errichtet, die noch heute das größte frühbarocke Schlossensemble Deutschlands darstellt. Im Schloss sind die originalen historischen Räume zu besichtigen, zu denen auch das hölzerne barocke Theater Ekhof gehört, in dem es im Sommer regelmäßig Aufführungen gibt. Die Kunstkammer enhält Schätze aus Gold, Silber, Edelsteinen und Elfenbein. Südlich schließt sich ein englischer Landschaftsgarten mit Orangerie an die Gebäude an – übrigens der erste englische Garten Deutschlands!
Nach der aufwendigen Renovierung des Museums in den vergangenen Jahren sind die Bilder nun in einer prächtigen Umgebung und hervorragend dokumentiert zu bewundern. Dazu kann man sich auch noch die große Sammlung an altem Porzellan, asiatischer und ägyptischer Kunst, Skulpturen des großen französischen Bildhauers Jean-Antoine Houdon sowie Bilder von Dürer, Rubens oder C.D. Friedrich ansehen.
Die Ausstellung „Cranach in Weimar“ im Schillermuseum ist noch bis 14. Juni zu sehen – daneben gibt es in Weimar aber natürlich auch den berühmten Cranach-Altar in der Herderkirche zu bestaunen. Infos unter: www.weimar.de/tourismus/kultur-freizeit/themenjahre/cranach-in-weimar-2015/
Die Ausstellung “Bild und Botschaft – Cranach im Dienst von Hof und Reformation“ im Herzoglichen Museum von Schloss Friedenstein in Gotha ist noch bis zum 19. Juli zu sehen. Infos unter: www.stiftungfriedenstein.de/ausstellungen-und-veranstaltungen/cranach-2015
Die Ausstellung „Die Luther-Porträts der Cranach-Werkstatt“ auf der Wartburg in Eisenach ist ebenfalls bis 19. Juli zu besichtigen. Infos unter: www.cranach2015.de/de/thueringen/wartburg-eisenach/wartburg-in-eisenach
Infos zu Cranach: www.cranach2015.de
Weimar-Tourismus bietet eine dreitägige Cranach-Reise mit zwei ÜN in einem 3-Sterne-Hotel in Weimar und Abstechern nach Gotha und Eisenach im DZ für 285 Euro an. Infos unter +49 (0) 36437450
Infos zu Thüringen: www.thueringen-entdecken.de
Online-Reisejournal 2015
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Mediterrane Atmosphäre im Norden Italiens
Wer nach Riva kommt, lernt etwas über den Wind. Kein Wunder, dass die Stadt am Nordende des Gardasees gerade bei Seglern und Surfern hoch geschätzt ist. Wind gibt es praktisch immer hier. Morgens weht er aus dem Norden von den Bergen her, „Pelèr“ genannt, mittags ist kurz Flaute, bevor er exakt aus der Gegenrichtung kommt, „Ora“ genannt. Kenner sehen an der dunkel gefärbten Wasseroberfläche, wie lange der Wind nach dem Richtungswechsel noch braucht, bis er in Riva ankommt. Das ist selbst für Nichtsegler ein faszinierendes Schauspiel. Und der durch den Wind gekräuselte Gardasee wirkt gerade am Nachmittag im Dreiklang von Sonne, Wasser und den umliegenden Bergen wie ein norwegischer Fjord mit mediterraner Witterung.
Wer sich auf’s Wasser wagen will und nicht mit seinem Boot oder Board angereist ist, der kann sich bei der hervorragend ausgestatteten Segelschule “Sailing du lac” in Riva Boote und Boards leihen oder in flexibel buchbaren Kursen Segeln lernen. Man kann aber auch selbst als blutiger Laie dort eine oder zwei Stunden mit einem erfahrenen Segellehrer auf einem Katamaran über den See sausen – wahlweise auch ohne viel Theorie. Ein unbeschreibliches Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte, sofern man sich dazu überwinden kann, sich in einen Neoprenanzug zu pressen…vielleicht aber braucht man den im Sommer nicht mehr unbedingt…
Outdoor-Spaß und kulinarische Freuden
Neben den Wassersportfans kommen freilich auch viele andere Outdoorsportler hier auf ihre Kosten: Vor allem Mountainbiker und Kletterer können sich hier austoben. Ein beliebtes Klettergelände für alle Ansprüche gibt es zum Beispiel im 5 Kilometer von Riva entfernten Städtchen Arco mit seinen steilen Felswänden. Hier fand 2011 die Weltmeisterschaft der Sportkletterer statt. Aber natürlich kann man auch wunderbare Wandertouren rund um Riva und die angrenzenden Orte Torbole im Osten und Limone im Südwesten unternehmen – etwa zum idyllisch gelegenen, türkisfarbenen Tennosee, wo es im Sommer deutlich ruhiger zugeht, als an den Gardaseestränden in und um Riva. Der „Garda Trek“ dagegen führt von Torbole ausgehend mit Blick auf den See auf rund 2000 Meter Höhe.
Im lauschigen Arco mit seiner pittoresken, von Zypressen umstandenen Burgruine hoch über dem Ort war übrigens einst die Winterresidenz des österreichischen Kaisers Franz Joseph. Sie steht noch immer im Schönbrunner Kaisergelb, und in einem Teil davon werden heute sogar Zimmer vermietet. Riva und Arco standen bis zum Ersten Weltkrieg unter österreichischer Herrschaft. Der klassizistische Baustil mancher Gebäude in Arco und Riva kündet davon. Auch die traditionelle Inneneinrichtung des seit Generationen in Familienbesitz befindlichen Restaurants „Leon d’Oro“ in Riva, wo man auf Wiener Kaffeehausstühlen sitzend hervorragende Fisch- und Fleischgerichte genießen kann.
Überhaupt das Essen! Riva und Umgebung sind nicht nur für Sportler ein Refugium, sondern auch für Freunde guten Essens. Neben dem „Leon“ ist unbedingt das direkt am Ufer bei Torbole gelegene Fischlokal „La Terrazza“ zu empfehlen. Hier kommt alles auf den Tisch, was Fischer im Gardsee fangen: Hecht, Lavarello, Sardine, Schleie, Barsch, Forelle, Aal… – kreativ und geschmackvoll zubereitet, dazu mit einer hervorragenden Auswahl an Gardaseeweinen.
Ein echter Geheimtipp ist das Lokal „Acetaia“, auf halber Strecke zwischen Riva und Tenno hoch über dem Gardasee gelegen, mit einem fantastischen Ausblick auf den See und Riva. Hier bekommt man Produkte der Region auf traditionelle Weise sorgfältig zubereitet, wie zum Beispiel carne salàda, ein ca. zwei Wochen lang eingelegtes und dann gekochtes, dünn geschnittenes Rindfleisch, das mit dicken Bohnen serviert wird. Natürlich ist auch etwas von dem hier nach eigenem Verfahren hergestellten, besonders feinen Balsamico-Essig darin, der dem Lokal seinen Namen gab. Und man kann dazu einen herrlichen Rotwein ebenfalls aus eigener Produktion genießen, z.B. den hervorragenden „Rebo“. Und wem der Wein nach dem Essen vielleicht ein wenig zu Kopf gestiegen ist, der kann hier auch übernachten. Wobei die schönen neuen Appartements eigentlich für einen längeren Aufenthalt gedacht sind.
Neben Wein wird in der Region um Riva seit der Römerzeit auch ein hervorragendes Olivenöl hergestellt. Eine Auswahl an verschiedenen Ölen bietet die Olivenmühle Agraria Riva del Garda, eine seit 1926 bestehende Genossenschaft, in der etwa 1000 Olivenbauern der Region zusammengeschlossen sind. Hier kann man verschiedene Öle probieren und natürlich auch kaufen. Öle aus dieser Mühle wurden bei internationalen Wettbewerben häufig ausgezeichnet. Besonders die frische grüne Note dieses Öls fällt auf. Die Besonderheit des Geschmacks hängt natürlich mit der geografischen Lage in einem der nördlichsten Anbaugebiete Europas zusammen.
Eine andere besichtigenswerte kulinarische Stätte ist die Kaffeerösterei Omkafé. Die 1947 gegründete Rösterei ist seitdem in Familienbesitz und beherbergt in dem neu gebauten Firmengebäude auch einen Showroom und ein Kaffeemuseum mit vielen alten Kaffeemaschinen. Hier erfährt man etwa, was es braucht, um einen guten Espresso herzustellen – nämlich 10-12 verschiedene sorgsam ausgesuchte und kombinierte Kaffee-Sorten! Wer sich im original italienischen Espresso- oder Cappuccino-Machen unterrichten lassen will, kann hier ein halbtägiges Barista-Seminar besuchen. Am Ende des Kurses, so versichert die Tochter des Gründers der Rösterei Camilla Martinelli, kann man dann selbstverständlich auch ein Herz auf den Cappuccino zaubern…
Das Hotel du Lac et du Parc – ein Gartenhotel der Sonderklasse
Hotels gibt es in Riva sowohl am hübschen kleinen Hafen als auch in der pittoresken Altstadt zahlreiche in allen Kategorien, wobei der Trend eher Richtung gehobener Standard geht. Auch wenn im Sommer sich hier zahlreiche Touristen tummeln, hat sich Riva mit seinen Häusern im sogenannten Gardesano-Stil des Architekten Giancarlo Maroni doch die Würde und Anmut einer Sommerfrische-Residenz bewahrt. Das spiegelt sich auch im Hotelangebot. Wer es vor allem ruhig mag, der ist im Hotel du Lac et du Parc ein wenig außerhalb des Zentrums am See gelegen bestens aufgehoben. Der 70.000 qm große Park des 4-Sterne-Hotels, das in jüngster Zeit durch einen Neubau mit sehr schönen Appartements ergänzt wurde, ist eine wahre Oase mit über 200 Pflanzen- und Blumenarten.
Hier kann man zwischen Palmen, Zypressen, Zedern und blühenden Sträuchern morgens oder am späteren Nachmittag gemütlich hindurch schlendern und auf Bänken verweilen, das Plätschern des Forellenbachs und die enorme Vielfalt an Pflanzen genießen – wie in einem botanischen Garten. Der Garten ist die Hauptattraktion dieses geschmackvoll modernen Hotels, nicht zuletzt auch durch den schön gelegenen Pool und den spektakulären Bergblick.Einen Steinwurf südlich von Riva am westlichen Ufer des Gardasees liegt das Dörfchen Limone sul Garda, das seinen Namen vom dort seit langer Zeit gepflegten Zitronenanbau erhielt. In gemauerten Nischen am Hang, die die Bäume vor Wind und Wetter schützen, gedeihen herrliche Zitronen, die vor allem für den berühmten Likör Limoncello verwendet werden. Das am Hang gelegene Örtchen ist bei Tages-Touristen, die meist mit dem Schiff vom Ostufer oder aus Riva kommen, überaus beliebt – und entsprechend überlaufen. Auch Hotels gibt es hier jede Menge in allen Kategorien. Einen Geheimtipp kann man Limone also nicht unbedingt nennen – aber für Limoncello-Fans ist ein Besuch wohl ein Muss.
Jahrhundertwendevillen in Gardone
Mondän wird der Gardasee dann weitere 35 Kilometer südlich in Gardone. Dort haben sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts reiche Nordlichter und wohlhabende Mailänder großzügige Gartenvillen errichtet. 1884 eröffnete der Österreicher Louis Wimmer hier sein „Hotel Gardone“, das er sukzessive erweiterte und das um die Jahrhundertwende als „Grand Hotel“ mit 300 Zimmern mit Seeblick, geräumigem Speisesaal, Konversations-, Lese- und Musiksaal, einem Spielsalon, Galerien mit Glaswänden und Gärten mit tropischer Vegetation ein Anziehungspunkt für Adelige und Intellektuelle aus ganz Europa wurde.
Das Grand Hotel und das Savoy haben ihren Jahrhundertwendecharme in die Gegenwart hinüber retten können
Seit 1954 wird das Grand Hotel von der italienischen Familie Mizzaro geleitet. Die nötigen Modernisierungen geschahen achtsam und stilvoll, so dass das Gebäude mit dem charakteristischen goldgekachelten Turm noch immer jede Menge Belle-Epoque-Atmosphäre verströmt. Ein besonderer Ort, der – vielleicht weil 1949 hier Sir Winston Churchill urlaubte – gerade von Engländern bis heute sehr geschätzt wird. Sehr zu empfehlen ist auch das Restaurant des Grand Hotels, das beispielsweise exquisite Fischgerichte anbietet, darüber hinaus aber auch sonst keine Wünsche offen läßt.
In Sichtweite zum Grand Hotel befindet sich mit dem Hotel Savoy Palace ein ähnliches Jahrhundertwende-Hotel – ebenfalls mit einem charakteristischen Turm als Blickfang, aber etwas kleiner als das Grand Hotel. Auch ist das Savoy neuzeitlicher im Stil, gleichwohl ebenfalls nicht ohne Charme.
Unweit der beiden Hotels hat sich der Wiener Chansonnier und Kulturimpresario André Heller eine Villa gekauft und einen der Öffentlichkeit zugänglichen Garten gestaltet: eine eigenwillige Mischung aus Kunst, Kitsch und Natur kann man hier besichtigen – hübsch, aber sicher kein Muss.Il Vittoriale: Künstlervilla und Garten des Dicherts Gabriele D’Annunzios – Selbstinszenierung und Größenwahn eines Mussolini-Freundes
Auf einem etwa drei- bis viermal so großen Areal residierte bis zum seinem Tod 1938 der italienische Dichter Gabriele D’Annunzio in einer Künstlervilla aus dem 19. Jahrhundert, die er erweitert hat und die seit D’Annunzios Tod unverändert konserviert wurde. Noch immer kann man die abgedunkelten und mit unendlich vielen Bildern, Skulpturen, Fotos, Büchern, religiösen Figuren aus verschiedenen Weltreligionen, Kunstgegenständen und allerhand Krimskrams vollgestopften Zimmer besichtigen, in denen der Mussolini-Günstling lebte und arbeitete und sich mit seinen zahlreichen Frauen vergnügte.
Ein Zimmer hat D’Annunzio eigens für sein Ableben gestaltet, mit einer Liege, die gleichzeitig Wiege und Sarg darstellt. Gestorben ist er dann unglücklicherweise in einem anderen Zimmer an einem Schlaganfall.
Im Garten stellte der glühende Militarist und Soldat des Ersten Weltkriegs allerhand Kriegswerkzeug auf, etwa leere Bombenhüllen als Dekoration für eine Brücke oder ein halbes Kriegsschiff, das mit dem Bug im Berg steckt – man denkt unweigerlich an den irren Fitzcarraldo im Film von Werner Herzog. Etwas irre muss auch Gabriele D’Annunzio gewesen sein – Vitrinen zeigen seine exorbitante Kleider- und Schuhsammlung, die in Umfang und Art rekordverdächtig ist.
Die Künstlervilla mit angrenzendem Amphitheater und gigantischem Mausoleum wird übrigens als “Vittoriale” bezeichnet und ist auch nur als solche auf Stadtplänen zu finden. Ein Besuch des Freakhauses und –gartens lohnt sich auf alle Fälle, auch für jene, die keine Kenner der Werke D’Annunzio sind.Testwagen Volvo V 60 T5 – eine sportliche Limousine als Kombi
Für die Fahrt nach Riva und weiter nach Gardone verwendeten wir einen Volvo V 60 T 5 als Testwagen. Der geräumige, aber dennoch sportliche Kombi (5 Türen) verbindet die Spritzigkeit eines Sportwagens mit der Gediegenheit und Bequemlichkeit einer Limousine. Die hochwertige Ausstattung und Verarbeitung vermitteln ebenfalls ein hohes Sicherheitsgefühl, dazu kommen modernste Fahrerassistenzsysteme, wie eine Rückfahrkamera mit Spurmarkierung, Distanzwarner zum vorausfahrenden Fahrzeug, das Blind Spot Information System (Blis) zur Überwachung des „toten Winkels“ bis zum Notbremsassistenten mit automatischer Fußgänger- und Radfahrererkennung. Das klingt verwirrender als es in der Praxis ist.
Der Volvo V 60 T 5 verfügt über ein hocheffizientes 8-Gang-Automatikgetriebe, das mit neuester Antriebstechnik (Drive-E-Antrieb) ausgestattet bei einer Motorleistung von stolzen 180 KW (245 PS) durchschnittlich nur 6,1 Liter verbraucht (bei 142 g CO2/Km). Straßenlage und Spursicherheit sind hervorragend und machen selbst kurvige Bergstraßen zur gemütlichen Landpartie. Das Schöne an dem Fahrzeug ist, dass es sportliches Fahren erlaubt, aber nicht provoziert. Überholen selbst auf Bergstraßen ist völlig stressfrei. So fühlt man sich beim Fahren stets entspannt und in allen Situationen souverän. Lediglich der Boardcomputer für Audio und Navi könnte übersichtlicher und bedienerfreundlicher gestaltet sein. Während das Sound-System von Harman Kardon wiederum hervorragend ist.
Der Einstiegspreis der Baureihe Volvo V 60 T3 liegt bei 29.750 Euro, die Ausstattungsvariante Ocean Race 43.800 Euro. Der Preis des Testwagens mit viel Zusatzausstattung wie Rückfahrkamera und Blis kostet 55.685 Euro.
Weitere Infos unter: www.volvocars.com/at/modelle/unsere-modelle/volvo-v60
Robert Jungwirth
Informationen und Links zur Reise:
Allgemeine Informationen: www.gardatrentino.it und www.gardalombardia.com
Hotel du Parc et du Lac: www.dulacetduparc.com/de.html
Grand Hotel Gardone: www.grandhotelgardone.it/de
Hotel Savoy Palace Gardone: www.savoypalace.it/de/
Ristorante Acetaia: www.acetaiadelbalsamico.it
Ristorante Leon d’oro Riva: www.leondororiva.it
Ristorante La Terrazza: www.allaterrazza.com
Ölmühle Agraria: www.agririva.it/de/
Segelkurse und Booteverleih Riva: www.sailingdulac.com
Online-Reisejournal 2015
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Klein-Italien am Fuß der Anden: Auf Weintour durch Argentinien
Rund 900 der 1200 argentinischen Weingüter befinden sich am Rand der Anden, in der Region um die Stadt Mendoza, einem wüstenartigen, sehr regenarmen Gebiet. Die Trauben kamen mit den europäischen Mönchen nach Argentinien – doch Bewässerungstechniken kannte man schon vorher. Rund sechzig Jahre vor den Spaniern drangen die Inkas in die Region vor und bauten ein ausgetüfteltes Kanalsystem. Um 1550 soll in Mendoza dann der erste Weingarten angelegt worden sein. Seither wurde der Weinanbau über die Jahrhunderte ausgebaut. Heute ist die Region das größte und bedeutendste Weinbaugebiet ganz Südamerikas.
Während bei uns die Weinernte im Oktober abgeschlossen wird, beginnt sie in Argentinien erst im Februar. Und wer sich mit argentinischem Wein beschäftigt, entdeckt schnell weitere Besonderheiten. Spezielle Rebsorten, aber auch besondere Anbaubedingungen geben den argentinischen Weinen ihr charakteristisches Aroma. Im Gegensatz zu den chilenischen Weinen, die zum Großteil exportiert werden, bleiben rund drei Viertel der argentinischen Weine im Lande – schließlich gibt es in dem südamerikanischen Land, das vor allem von Italienern und Spaniern besiedelt wurde, genug Weinfreunde und Weinliebhaber. „Von Investoren, die einfach nur ein Weingut aufkaufen, halte ich gar nichts. Wein ist schließlich in erster Linie eine soziale Aktivität. Weinbau ist dazu da, Freude zu machen. Man trinkt eine gute Flasche Wein schließlich nie alleine“, beteuert José Alberto Zuccardi, der Inhaber des Zuccardi-Weingutes in Maipu bei Mendoza.
Auf verschiedenen Grundstücken im Raum Mendoza baut seine Familie seit über fünfzig Jahren Wein an, darüber hinaus produzieren die Zuccardis auch feines Olivenöl. Obwohl mehr als 300 Mitarbeiter mit anpacken, bleiben die Kernaufgaben in Familienhand. José Albertos Sohn Sebastian ist in den Weinbau längst mit eingestiegen. Sebastian Bruder Miguel leitet die Olivenöl-Sparte. Nicht zu vergessen José Albertos Tochter Julia, nach der die Weinmarke „Santa Julia“ benannt ist. Julia sorgt für die Verbindung von Weinbau und Kunst und für den Ausbau des Weintourismus. Wer das Weingut der Zuccardis besucht, hat deshalb vielfältige Möglichkeiten: Oldtimer- oder Fahrradtouren zwischen den Weinstöcken, ein Ballonflug oder ein Picknick mitten im Weingarten, ein Olivenöl-Tasting oder ein Kochkurs. Die Liste der Aktivitäten, die das Casa del Visitante der Zuccardis in Maipu anbietet, ist lang und äußerst verlockend.
Und obwohl das Zuccardi-Weingut ohnehin zu den besten Argentiniens gehört, hat man sich ehrgeizige Ziele gesetzt. So experimentiert Sebastian Zuccardi intensiv mit neuen, in Argentinien bislang nicht gebräuchlichen Weinsorten. Und Vater José Alberto will stärker als bisher nicht allein die Weinsorte, sondern vor allem die Eigenheiten des Terroirs kultivieren.
Malbec heißt der typische Wein der Region
Eine Besonderheit des Weins der Region, so berichtet José Alberto Zuccardi, ist, dass die Trauben tagsüber – bei hohen Temperaturen – sehr viel Zucker bilden. Da es nachts deutlich kühler wird, reifen sie jedoch eher langsam. „Mit Wein ist es wie mit dem Menschen, manchmal braucht man Schwierigkeiten, um weiter zu wachsen und um Charakter zu entwickeln“, erklärt José Alberto Zuccardi. Der typischste Wein der Region ist der Malbec. Die schwere, vollmundige Rotweinsorte stammt ursprünglich aus Frankreich, kann am Rande der Anden jedoch ideal angebaut werden. Jedes Weingut im Raum Mendoza hat Malbec-Weine im Angebot, auch das Catena-Weingut in Luján de Cuyo. Sein Hauptgebäude ist einer Maya-Pyramide nachempfunden und wirkt wie ein Wein-Tempel, der neben einer Aussichtsplattform nahe der Pyramidenspitze auch auch ein Wein-Lager und Räume für Weinproben im Sockel der Pyramide umfasst. Wie José Alberto Zuccardi hat auch Nicolás Catena italienische Wurzeln. Sein Großvater Nicola Catena kam 1898 aus den Marken nach Argentinien. Vier Jahre später, im Alter von 22 Jahren, pflanzte er seine ersten Malbec-Reben.
Ebenso wie José Alberto Zuccardi setzt auch Nicolás Catena konsequent auf Qualität und Innovation. Seine Spezialität sind Chardonnay- und Malbec-Weine, die zum Teil aus Trauben gewonnen werden, die auf fast 1600 Metern Höhe angebaut werden. Sein Cuvée aus dem Jahr 2009, der aus Malbec, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot gewonnen wurde, brachte es im Ranking von Weinguru Robert Parker auf stolze 95 Punkte – und ist damit einer der bestbewerteten argentinischen Rotweine überhaupt. Inspiriert wurde Nicolás Catena durch Weinbau-Erfahrungen in Kalifornien.
Bei klarem Wetter sieht man die Anden
Luján de Cuyo und Maipu, die Orte, wo Zuccardi und Catena zu Hause sind, liegen nördlich von Mendoza. Südöstlich der Stadt Mendoza findet sich das Uco Valley, ein weiteres Top-Weinanbaugebiet der Region. Bei klarem Wetter sieht man dort die schneebedeckten Gipfel der Andenkette, die Argentinien von Chile trennt, zum Greifen nah vor sich. „Es ist ein Privileg, hier in dieser Landschaft zu leben,“ schwärmt Mariano Di Paola, der Kellermeister der Bodega Rutini. Auch dieses Weingut wurde, wie könnte es anders sein, von italienischen Auswanderern gegründet, und zwar 1885 von Felipe Rutini. Familie Rutini hat ihr Weingut zwar im Jahr 1994 verkauft – aber es blieb in argentinischen Händen. Das ehedem kleine Weingut hat sich inzwischen zu einem Big Player entwickelt, der rund acht Millionen Liter pro Jahr produziert. Darunter Tischweine für 13 US-Dollar pro Flasche, aber auch Premiumweine, die 200 bis 250 US-Dollar kosten.
Ein Besuch der Weingüter um Mendoza lässt sich mit Fahrradtouren ebenso kombinieren wie mit Rafting-Ausflügen. Wer die Chance hat, die Region Anfang März zu besuchen, sollte das große Weinlesefest, das Vendimia-Festival, auf keinen Fall verpassen. Und wer edle Weine in Kombination mit kulinarischen Spezialitäten genießen möchte, die von Spitzenköchen aus aller Welt kreiert werden, für den empfiehlt sich das Masters of Food & Wine Festival. Es wird vom Park Hyatt Mendoza alle zwei bis drei Jahre organisiert. Ein Festival, an dem auch zahlreiche Weingüter mitwirken und bei dem die Gourmet-Menüs – stets mit korrespondierenden Weinen – , nicht in steriler Hotelatmosphäre serviert werden, sondern direkt vor Ort im jeweiligen Weingut. Kreiert werden die Mahlzeiten von Gourmet-Köchen aus Buenos Aires oder aus dem Ausland – beispielsweise aus Mexiko, Peru, Brasilien oder Spanien.
Rainer Heubeck
Infos
Einreise: Deutsche Staatsangehörige können bis zu 90 Tage als Touristen visafrei einreisen, der Reisepass muss mindestens noch drei Monate gültig sein.
Anreise: Lufthansa (www.lufthansa.de) fliegt sechsmal wöchentlich nonstop von Frankfurt nach Buenos Aires. Aerolíneas Argentinas (www.aerolineas.com.ar) verkehrt von Madrid bzw. Barcelona nach Buenos Aires (mit Lufthansa-Zubringerflügen aus Deutschland), Iberia fliegt mit Stopp in Madrid nach Buenos Aires (www.iberia.de). Von Buenos Aires nach Mendoza fliegt man circa 90 Minuten, alternativ dazu kann auch über Santiago de Chile angereist werden (zum Beispiel mit Lufthansa oder LAN) – der Flug von dort nach Mendoza dauert nur rund 45 Minuten.
Währung und Wechselkurs: Die argentinische Währung ist der Peso (ARG). Peso und US-Dollar werden in Argentinien gleich abgekürzt ($), in der Regel ist bei Preisangaben der Peso gemeint. Die Kurse bei Banken, an Geldautomaten und beim Kreditkarteneinsatz sind deutlich schlechter als bei Tausch am Parallelmarkt.
Klima: Beste Reisezeit sind die Monate von Dezember bis Mai (Sommer und Herbst)
Auskünfte: Inprotur Argentina, Tel: 0054/11/48501400, info@argentina.travel , www.argentina.travel. Über die Stadt Mendoza und ihre Umgebung informiert www.turismo.mendoza.gov.ar.
Reiseführer: Lonely Planet Reiseführer Argentinien, 24,99 EuroWeingüter:
Casa del Visitante – Familia Zuccardi
Ruta Provincial 33, km 7.5, Maipu, Mendoza,
Tel. +54-261-441000, www.casadelvisitante.comBodega Catena Zapata,
J. Cobos s/n, Agrelo, Luján de Cuyo, Mendoza,
Tel./Fax: +54-261-4131100, www.catenawines.comBodega Rutini Wines, Ruta Provincial 89 – S/Nº Kilómetro 10
Gualtallary, Tupungato, Mendoza, www.rutiniwines.com
Das Weingut betreibt auch die Bodega La Rural (Montecaseros 2625, Coquimbito, Maipú, Mendoza), Tel. +54-261-4972013 ext. 125, www.bodegalarural.com.ar
Casarena Winery & Vineyards, Chef Mun, Brandsen 505, Perdriel, Lujan de Cuyo
Mendoza, Tel. Restaurant: +54 (9261) 691 9732, Tel. Weingut: +54 (9261) 304 1090
www.chefmun.com, www.casarena.comÜbernachten:
Park Hyatt Mendoza, Chile 1124, Mendoza, Tel: +54 261 441 1234, www.mendoza.park.hyatt.com/en/hotel/home.html
Wein- und Gourmettouren:
Ampora Wine Tours, Sarmiento 647, Mendoza, Tel. +54-261-429, www.mendozawinetours.com
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Die Kulturhauptstadt Europas 2015 Mons hat viel zu bieten – nicht nur in diesem Jahr
Mons sei eine schlafende Schönheit, sagt der Leiter des Kulturhauptstadtjahres Mons 2015 Yves Vasseur. Was impliziert, dass er es als seine Pflicht ansieht, die Schlafende in diesem Jahr durch möglichst viele Musenküsse wach zu küssen. Bis vor kurzem war das am westlichen Rand Belgiens gelegene Städtchen (man spricht französisch) den Europäern kaum bekannt, aber das Kulturhauptstadtjahr hat das jetzt schon geändert.
Auch wenn Mons nur knapp 100.00 Einwohner hat, verfügt es doch über eine ganze Reihe von Weltkulturerbe-Stätten. Wer durch die pittoreske Altstadt schlendert mit ihren hübschen Fassaden, den kleinen palaisartigen Gebäuden und dem prächtigen Hauptplatz, dem Grand-Place, mit seinem gotischen Rathaus und den stattlichen Gebäuden links und rechts daneben, der sieht ausser viel Ansprechendem auch, dass es für Restaurateure noch manches zu tun gibt. Und über allem thront auf einem Hügel, der der Stadt ihren Namen gab (von franz. Mont für Berg), der spektakuläre barocke Glockenturm, der Belfried, mit seinen eigentümlichen kugelförmigen Aufbauten auf der Spitze, die den Schriftsteller Victor Hugo an Teekannen erinnerten.
Einst war Mons durch den Kohlebergbau in den umliegenden Kohlegruben reich geworden und bildete das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum der Region Hainaut (Hennegau). Die Bergbaugegend Borinage unweit von Mons war seit dem 18. Jahrhundert eines der bedeutendsten Steinkohlereviere Europas. Mit dem Ende des Bergbaus in den 1970er Jahren setzte dann der schleichende Niedergang ein.
Lange hat es gedauert, bis man sich dem Verfall entgegenstellte. Dafür geschah das dann umso vehementer. In der Universitätsstadt setzte und setzt man auf Internetindustrien und fördert im großen Stil Startups. Unter dutzenden Bewerberstädten schaffte es das kleine Mons, die europäische Zentrale von Google hierher zu locken – eine Sensation. Microsoft und andere IT-Unternehmen zogen nach. Auch durch avancierte architektonische Projekte will man deutlich sichtbare Zeichen dafür setzen, dass man im 21. Jahrhundert angekommen ist. Ähnlich wie in Bilbao, verspricht man sich durch spektakuläre Gebäude einen positiven Effekt für die gesamte Stadt.
Aufbruchstimmung durch neue Architektur
Vor kurzem erst wurde das spektakuläre Kongresszentrum von Daniel Libeskind eröffnet, Santiago Calatrava baut Mons gerade einen neuen Bahnhof. Leider ist davon noch nicht zu viel zu sehen. Die Besucher der europäischen Kulturhauptstadt 2015 müssen über provisorische Metallbrücken und -stege laufen, wenn sie mit dem Zug hier ankommen. Außerdem hat Mons seit kurzem ein neues Theater, das alte Bausubstanz mit Avantgarde verknüpft, und im April wird der neuer Konzertsaal Arsonic eingeweiht, nebst Probenräumen und einer „Chapelle de Silence“, in der Besucher spezielle „Sounds of Silence“ zu hören bekommen werden. Der Saal fasst etwa 250 Besucher und ist der zeitgenössischen Musik gewidmet.
Und dann werden am 5. April fünf neue Museen in Mons eröffnet. Eines, das den beiden Weltkriegen gewidmet ist, in denen Mons eine wichtige strategische Position markierte, ein Museum für das größte Volks-Spektakel der Stadt, den alljährlich auf der Grande Place zelebrierten Drachenkampf des heiligen Georg, Dodou genannt, und das sogenannte „Mondaneum“, ein Museum für das Weltwissen, das vor über 100 Jahren in Mons gegründet worden war und nun in Verbindung mit der Internettechnologie eine zeitgemäße Wiederauferstehung feiern soll. Zwei weitere widmen sich dem Glockenturm Belfried sowie zeitgenössischer Kunst.
Es herrscht unübersehbar Aufbruchsstimmung in Mons, was durch das Kulturhauptstadtjahr noch verstärkt wird. Und durch die Übernahme des Bürgermeisteramts durch den ehemaligen Belgischen Premieres Elio di Rupo, der viele Projekte angestoßen hat. Mons sei eine Stadt im Wandel, betont denn auch Johan Vreys vom Organisationsbüro des Kulturhauptstadtjahres Mons 2015. „Als wir uns beworben haben als Kulturhauptstadt, haben wir nicht vorgegeben, eine Hauptstadt zu sein. Aber wir sind eine Stadt, die in Kultur investieren will für ihre eigene Entwicklung, und wir denken, dass Kultur und kreative Industrien eine Stadt beleben und ihr eine Zukunft geben können. Und deshalb investieren wir in ein neues Musikzentrum, neue Museen, arbeiten wir mit zeitgenössischen Künstlern zusammen, die Kunst auch auf die Straße bringen. Und die Idee ist, etwas zu starten, um es für die nächsten Jahre für die Stadt nutzen zu können.“
Wo Van Gogh zum Maler wurde
Eine der wichtigsten Kulturhauptstadt-Attraktionen ist die bis zum 17. Mai zu sehende große Van-Gogh-Ausstellung „Van Gogh in the Borinage“ im Museum der Schönen Künste (BAM), einem ansprechenden neuen Gebäude mit viel Glas und weiß bemaltem Stahl, das aber eher charmant als kühl wirkt. In Mons, genauer gesagt in der Bergbaugegend unweit der Stadt wurde Van Gogh zum Maler. Heute beherbert die die historische Bergwerkstätte „Le Grand Hornu“ (die Anlage aus dem frühen 19. Jahrhundert zählt zum Weltkulturerbe) ein spektakuläres Kunst- und Design-Museum – auch das ein Zeichen für den Aufbruchsgeist und den Wandel der gesamten Region.
Van Gogh war als christlicher Prediger in diese Gegend gelangt und vom kargen und entbehrungsreichen Leben der Bergarbeiterfamilien im ausgehenden 19. Jahrhundert so beeindruckt, dass er die Menschen nicht nur mit Geld und Kleidung beschenkte, sondern auch damit begann, sie zu zeichnen. Knapp zwei Jahre lebte Van Gogh in der Borinage. Die in der Ausstellung zu sehenden Kohlezeichnungen von Arbeitern beim Kartoffelklauben, Säckeschleppen oder beim abendlichen Essen in ihren armseligen Hütten sind von großer Ausdruckskraft beseelt, ohne im Mindesten betulich zu wirken. Ihnen wohnt eine Tiefe und Aufrichtigkeit inne, die den Betrachter unmittelbar in ihren Bann zieht. Van Gogh war diesen armen, leidgeprüften Menschen sehr nah, das spürt man in diesen Arbeiten der frühen 1880er Jahre. Der Maler lebte wie sie ein karges Leben, respektierte und – ja – bewunderte sie für ihre Duldsamkeit und Genügsamkeit. All das ist in diesen wenig bekannten frühen Werken zu sehen und zu spüren.Auch der Schritt von den Zeichnungen zu den Ölbildern wird in dieser rund 70 Werke umfassenden Ausstellung mit Exponaten aus der ganzen Welt anschaulich, dazu sind auch einige der berühmten Briefe an seinen für ihn so wichtigen Bruder Theo zu sehen, in denen Van Gogh sich als unermüdlich Lernender offenbart. Mit der Verwendung der Farbe gelangt auch etwas mehr Freundlichkeit in die Bilder Van Goghs. Dennoch verlieren vor allem die Personenporträts nichts von ihrer Expressivität, entwickelt er doch schon sehr früh seinen charakteristischen Pinselstrich mit den dynamisch geschwungenen Linien. Man erkennt in diesen Bildern auch, wie nah Van Goghs bereits in den 1880er Jahren an den Expressionismus heranreichte.
Der bedeutendste Sohn der Stadt: Orlando di Lasso
Der berühmteste Künstler-Sohn der Stadt ist jedoch, weil er hier auch geboren wurde, der Renaissance-Komponist Orlando di Lasso (1532-1594), oder wie er in Mons hieß und heißt: Roland de Lassus. Wenig bekannt sind die belgischen Wurzeln eines der bedeutendsten Musiker der Renaissance, der 30 Jahre lang am Münchner Hof gewirkt hat. Aber auch in Mons hält sich das Wissen über Roland de Lassus in Grenzen. Was man im Kulturhauptstadtjahr ändern möchte, wie Johan Vreys vom Organisationsbüro Mons 2015 erzählt. „Im Oktober wird es eine spezielle Lasso-Woche mit vielen Events rund um ihn geben, weil wir glauben, dass er einem größeren Publikum bekannt gemacht werden sollte und nicht nur den Musikkennern.“
So steht am 4. Oktober die Uraufführung eines Auftragswerks für rund 700 Chorsängerinnen und -sänger des Komponisten Jean-Paul Dessy als Open-Air-Spektakel auf dem Programm. Daneben gibt es mehrere Konzerte in der Kirche Saint Nicola en Avré, in der Lasso als Chorknabe gesungen hat, und die nach 20jähriger Renovierung jetzt wieder zugänglich ist, oder ein Pub-Konzert, bei dem verschiedene Ensembles mit Lasso-Musik durch Cafés und Gaststätten der pittoresken Altstadt von Mons ziehen, um den Menschen die Musik Lassos bekannt zu machen.
Wer Mons besucht, wird sich vielleicht wundern, dass die Stadt ihrem berühmtesten Künstler keine Statue gewidmet hat. Nur drei singenden Knaben aus Bronze erinnern an die Anfänge von Orlando di Lasso als Sängerknabe in dieser Stadt. In der Ausstellung Mons Superstars, die berühmten Persönlichkeiten der Stadt gewidmet ist, erfährt der Besucher den Grund dafür. Ursprünglich gab es nämlich sehr wohl eine große Lasso-Skulptur in Mons. Diese wurde jedoch von deutschen Soldaten während des Ersten Weltkriegs für Kanonen eingeschmolzen.
Robert Jungwirth
Über das Programm von Mons 2015 kann man sich unter der Adresse: www.mons2015.eu informieren.
Übernachten kann man in Mons zum Beispiel sehr zentral in einer vor kurzem zum Hotel umgebauten Kirche. Einige Zimmer verfügen über wunderbare farbige Kirchenfenster.
Hotel Dream, www.dream-mons.be/fr
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Berghütten mit Noblesse – neue Hotels in Crans-Montana im Wallis
Chetzeron Hotel
(Januar 2014) Der Weg nach Crans-Montana ist steil. 12 Minuten braucht die Standseilbahn Funiculaire von Sierre für die etwa 900 Höhenmeter auf das auf 1400 Meter gelegene Hochplateau. Dort haben sich die beiden Orte Crans und Montana zu einem Ort zusammengeschlossen. Verheißungsvoll weiß leuchten die Gipfel von unten. In Sierre im Rhone-Tal liegt derzeit kaum Schnee. Zunächst fährt die Funiculaire erst einmal durch Weinberge. Nicht gerade ein gewohnter Anblick für Winterurlauber. Der Chardonnay, den man hier anbaut, ist jedenfalls hervorragend, wie sich beim Abendessen herausstellt. Oben angelangt, präsentiert sich das von der Sonne beschienene Bergpanorama so eindrucksvoll, wie man es sich von unten vorgestellt hat, vielleicht sogar noch ein wenig eindrucksvoller. An die 200 Kilometer reihen sich hier 3000er und 4000er-Gipfel an Gipfel, vorausgesetzt die Sonne tut das ihre dazu. Darunter das 4500 Meter hohe Weisshorn, der 4357 Meter hohe Dent Blanche oder auch das Matterhorn mit seinen 4478 Metern. Ganz im Westen erhebt sich das Massiv des Mont Blanc bis 4810 Meter.
Die Hauptblickrichtung von Crans-Montana aus ist gegen Süden über das nahezu unsichtbare Rhonetal hinweg. Und je weiter man noch nach oben fährt, desto imposanter wird der Ausblick; weshalb sich die Hotelpreise auch etwas nach Höhenmetern staffeln.
In den vergangenen Jahren sind in Crans-Montana einige neue, bzw. renovierte Hotels hinzugekommen, die das ohnehin nicht gerade kleine Angebot (neben den zahlreichen Ferienwohnungen und -häusern) zweifellos bereichern. Vor allem legt man im Gegensatz zu anderen touristischen Destinationen in den Alpen hier viel Wert auf traditionelle Bauweisen, das heißt, man verwendet viel Holz und Stein. Selbst und gerade die Spitzenhotels von Crans-Montana sehen deshalb ein wenig aus wie große Almhütten – sehr noble versteht sich. Das Guarda Golf ist so ein Hotel. Golf deshalb, weil es direkt an einem der beiden Golfplätze des Ortes liegt. Crans-Montana, das im Winter Skifahrer anzieht, lockt im Sommer viele Golfer an. Nicht nur beim berühmten Omega European Golf Masters im September. Die beiden Plätze sind die höchstgelegenen Europas – der Ausblick auf die Berge tut das seinige, um das Golferlebnis hier zu einem besonderen zu machen.
Hotel Guarda Golf
Das Guarda Golf ist ein Fünf-Sterne-Haus mit 24 Zimmern und Suiten, das bei aller damit verbundenen Perfektion und Professionalität des Services geradezu familiären Charme verströmt. Von dem schweizerisch-brasilianischen Ehepaar Felli vor fünf Jahren eröffnet und von ihm selbst liebevoll eingerichtet, erkennt man viel Sorgfalt im Detail, verbunden mit einem geschmackvollen weltläufigen Stil. Sehr chic ist der großzügige SPA-Bereich geraten mit edlen Materialien und phantastischer Beleuchtung. Der junge Hoteldirektor Simon Schenk, der das Haus seit einem knappen Jahr führt, setzt die persönliche Linie der Gründer geschickt fort. Man fühlt sich wohl an diesem Ort von Anfang an. Dazu tragen auch die kulinarischen Highlights des ebenfalls noch jungen Chefkochs Ronan Gaillard bei. Eine feine, kreative und geschmackvolle Küche bietet Gaillard, der sich über 14 Punkte im GaultMillau-Ranking freuen kann.
Hotel Guarda Golf
Viele der besten Köche in Crans-Montana kommen aus Frankreich. Dass in diesem Teil des Wallis französisch gesprochen wird, erleichtert den kulinarischen Brückenschlag offensichtlich. Auf gleichem Niveau wie Gaillard kocht im Le Crans, das ebenfalls vor ein paar Jahren eröffnet wurde, Pierre Crepaud. Dazu kommt im Le Crans-Restaurant noch der sensationelle Panoramablick auf die umliegenden Gipfel. Das Le Crans ist ebenfalls ein fünf Sterne-Haus mit jeweils gänzlich unterschiedlich eingerichteten sieben Zimmern und acht Suiten, inspiriert von berühmten Gebirgsregionen dieser Erde, wie dem Ural, den Rocky Mountains, dem Himalaya usw.
Hotel LeCrans Foto: Olivier Currat
Wer es ein wenig zurückhaltender modern mag, der ist vielleicht im Crans Ambassador gut aufgehoben, ebenfalls ein Fünf-Sterne-Haus, wenngleich die Zimmer trotz beachtlicher Preise relativ klein sind. Und das, obwohl das Haus über nicht weniger als 1200 Zimmer verfügt.
Das vielleicht spektakulärste Haus in oder besser über Crans-Montana hat gerade erst eröffnet, das Chetzeron. Der Schweizer Sami Lamaa hat eine ehemalige Gondelstation auf 2112 Meter Höhe in ein stylishes Refugium verwandelt, das aber dennoch nicht abgehoben wirkt. Böden und Möbel wurden aus Eichenholz der Umgebung von ortsansässigen Handwerkern gefertigt, die Steinarchitektur lässt das Haus von außen noch immer ein wenig wie eine Bergstation aussehen. Ihren Charme offenbaren das 16 Zimmer bietende Hotel und das Restaurant, das auch Tagestouristen einen angenehmen Aufenthalt zum Essen und Trinken bietet, erst aus der Nähe. Die Sonnenterrasse mit fantastischem Bergblick möchte man gar nicht mehr verlassen. In der Lobby kamen früher die Gondeln an, weshalb sich der Raum über zwei Etagen erstreckt. Lamaa hat die Struktur des Gebäudes bewusst erhalten.
Chetzeron Hotel
Selbstverständlich kann man in Crans-Montana hervorragend Skifahren, es gibt zahlreiche Lifte und Bergbahnen bis zu einer Höhe von 3000 Metern, aber man muss nicht zwangsläufig auf zwei Brettern unterwegs sein. Man kann sich auch Schneeschuhe anschnallen und durch die verschneiten Höhen stapfen, was ebenfalls sehr zu empfehlen ist, wenn nicht gerade ein Schneesturm über die Berge pfeift, wie in unserem Fall, und man nicht mehr weiß, wo links und rechts ist.
In jedem Fall bietet Crans-Montana abseits vom Massentourismus für gehobene Ansprüche ein sicher nicht ganz billiges, dafür aber sehr lohnendes Bergerlebnis. Und wenn das Wetter mal tatsächlich zu schlecht für outdoor sein sollte und man auch keine Lust auf Sauna und Wellness hat, ist der Besuch des neuen Kunstmuseums Fondation Pierre Arnaud im Ortsteil Lans sehr zu empfehlen. Die Stiftung des Kunstsammlers Pierre Arnaud stellte im vergangenen Jahr nicht nur einen phantastischen neuen Museumsbau in den kleinen Ort mit wunderbarem Ausblick, sie sorgt auch für hervorragende Ausstellungen auf höchstem Niveau, wie die noch bis zum 19. April zu sehende Ausstellung „Realismus – Symphonie der Gegensätze“. Realistische Kunst von schweizer Malern wird mit Werken von Künstlern aus Frankreich, Russland oder Deutschland, wie z.B. von Grosz, Dix oder Beckmann in einen beziehungsreichen Dialog gebracht. Dafür hat die Stiftung mit großem Aufwand zahlreiche Gemälde aus privatem Besitz und Leihgaben von europäischen Museen von Rang zusammengetragen.
Rund 100 Gemälde, gruppiert in sechs thematische Abteilungen, reflektieren das Thema Realismus in der Kunst auf vielfältige Weise, stellen verschiedene Sprachen des Realismus’ gegeneinander und fragen, inwieweit es eine „realistische“ Malerei überhaupt geben kann. Eine unbedingt sehenswerte Ausstellung, jedem Besucher von Crans-Montana und Umgebung zu empfehlen.Robert Jungwirth
Service-Angebot: Pro Übernachtung in einem Hotel in Crans-Montana gibt es eine Tageskarte für den Skilift gratis. Das Angebot gilt vom 15.3.-19.4.2015 für jede Übernachtung in einem Partner-Hotel oder –Appartement. Infos unter: www.crans-montana.ch/offresspecialescm
Weitere Informationen:
www.crans-montana.ch
www.guardagolf.com
www.lecrans.com
www.chetzeron.chOnline-Reisejournal 2015